Dass ein Turnier langsam in die entscheidende Phase tritt, lässt sich an bestimmten Indizien ablesen. Am Interesse der Fachöffentlichkeit etwa: Nie seit dem Einzug der deutschen Nationalmannschaft waren mehr Journalisten auf der täglichen DFB-Pressekonferenz als am Tag vor dem Viertelfinale. Sie hörten viel Optimismus aus dem deutschen DFB-Team.
Auf die Frage, wer Weltmeister wird, antwortete Bundestrainer Jürgen Klinsmann im Fachblatt „Kicker“ mit einem schlichten „Wir“. Am Donnerstag – einen Tag vor der Partie im Berliner Olympiastadion – untermauerte er seine Ansprüche auch im Berliner ICC. „Es ist eine ganz logische Zielsetzung, bei der WM im eigenen Land ins Endspiel zu wollen.“ Dafür sieht Klinsmann sein Team bestens präpariert. „Wir freuen uns, nach zwei Jahren intensiver Arbeit zu den besten acht Nationen zu gehören, das ist eine Bestätigung unserer Arbeit“, so der Bundestrainer. Sein Plan für das Match am Freitag um 17 Uhr: „Wir gehen mit voller Aggression und Leidenschaft in das Spiel und wollen sehen, wie Argentinien antwortet.“
Selbstvertrauen für die Partie haben dem DFB-Kader vier Siege in vier WM-Auftritten verschafft, zuletzt sogar dreimal ohne Gegentreffer. „Angst haben wir nicht, auch wenn der Gegner Argentinien heißt und neben Brasilien das Nonplusultra ist bei dieser WM“, sagt Kapitän Michael Ballack, der die Chancen für das Weiterkommen auf 60:40 beziffert – für Deutschland. Bereits am Mittwoch hatte Miroslav Klose davon gesprochen, die Argentinier hätten leider „Pech, gegen uns zu spielen“.
Klinsmann denkt weiter
Der Bundestrainer hat stets betont, sich erst nach dem Turnier beziehungsweise einem möglichen früheren Ausscheiden über seine Zukunft äußern zu wollen. Je weiter die WM fortschreitet, desto häufiger lässt der Schwabe mit US-Wohnsitz Bemerkungen fallen, die durchaus interpretationsfähig sind.
„Wenn man sieht, wo die Mannschaft jetzt steht und vor sie vor eineinhalb Jahren stand – da ist etwas zusammengewachsen“, blickt er auf die bisherige Arbeit zurück und gleichzeitig voraus. Man befinde sich „mittendrin“ in einem „Prozess“, der über diese WM „hinausgehe“. So redet einer, der langsam realisiert, dass seine Ideen greifen, verstanden und honoriert werden in Medien und Öffentlichkeit. Ob die deutsche Mannschaft nach dem Spiel am Freitag noch im Turnier ist, wird daran wenig ändern.
Ich sag dazu nur eins...
FINALE OHOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
MFG
BassTi